Aber ich muss euch enttäuschen, es ist kein Künstlername. In Lettland ist der Name so gewöhnlich wie Hans und Franz. Dennoch bedeutet er mir sehr viel, denn auch mein Opa und mein Uropa hießen bereits so. In Riga geboren, verbrachte ich den Großteil meiner Kindheit an der Ostsee. Zumindest sind meine Erinnerungen und die Fotoalben mit Dünen, Kiefernwäldern und Sandburgen gefüllt. Auch Jahrzehnte später ziehe ich das Meer den Bergen eindeutig vor.
Hochzeitsfotograf aus Bremen für Individualisten, verrückte Herzen und ehrliche Hochzeitsreportagen.
Große Vorstellungsrunden meide ich am liebsten, ich stehe ungern im Mittelpunkt und bin alles andere als eine Rampensau.
Dennoch halte ich es für angebracht, mich kurz vorzustellen und euch davon zu überzeugen, dass ich kein Stinkstiefel bin. Schließlich verbringen wir vielleicht einen ganz besonderen Tag miteinander.
Wäre doch toll, wenn wir uns mögen würden!
Fotos: Kai Cuno
Auf den ersten Blick ist mein Name »Karlis« das Auffälligste.
Das größte Glück in meinem Leben
sind meine bezaubernden und gesunden Kinder…
… sowie die Tatsache, dass ich jeden Tag Papa sein kann. Es macht mir einen Heidenspaß, ihnen den größten Unsinn zu erzählen, sie zu erschrecken, ihre Haare zu bürsten, gemeinsam Katzen zu verscheuchen oder lauthals die Songs von Olli Schulz mitzusingen.
Die Schule habe ich damals nicht mit dem Wunsch verlassen, sofort Hochzeitsfotograf zu werden.
Eine Zeit lang Batman zu sein, das wäre traumhaft gewesen.
Vorerst prägten mich jedoch rund elf Jahre in der Print- und Medienbranche, bevor ich zu einhundert Prozent das tun konnte, was mein Herz höherschlagen lässt und sich nicht nach Arbeit anfühlt: Hochzeitsfotograf zu sein. Seit jeher war ich der Typ mit der Kamera um den Hals und die Fotografie ist einfach ein Teil von mir und meinem Herzen. Heute schätze ich mich überaus glücklich, dass ich Fotografie als meinen Vollzeitjob nennen kann.
Dass ich aus echten Situationen etwas Bleibendes schaffe, was Menschen dabei hilft, ihre Erinnerungen lebendig zu erhalten, ist der Grund, weshalb ich Hochzeiten fotografiere.
Neun Jahre später, nach über zweihundertfünfzig Hochzeiten, ist es für mich immer noch eine sehr große Ehre und Wertschätzung, dass ich diesen besonderen Tag zweier Menschen erleben und dokumentieren darf.
Könnt ihr euch nun vorstellen, wer ich bin? Und meint ihr, wir würden uns gut verstehen?